Das ist eine sogenannte Magnetfeldröhre, oder Magnetron, wie sie
in einem Mikrowellenherd verwendet wird. Sie erzeugt eine Frequenz von
2455MHz bei einer Ausgangsleistung von 500W. Die Sendeantenne ist schon
in die Röhre integriert und ragt aus dem oberen Flanschblech
heraus.
Die Mikrowellen werden nicht, wie viele meinen, aus dem Loch in der
Blechkappe
ausgesandt. Diese Blechkappe verdeckt nämlich nur den Saugstutzen
zur Evakuierung der Röhre und bildet gleichzeitig den leitenden
Teil
der Antenne. Diese ist auf die Frequenz abgestimmt und strahlt
ähnlich
einem Dipol. Die beiden Ringmagneten sind unterhalb und oberhalb der
Kühllamellen
(fast nicht) zu sehen. Die beiden Heizanschlüsse sind
gegenüber dem Gehäuse gut isoliert, da hier die negative
Hochspannung gegenüber
dem Gehäuse anliegt.
In dem
Blechkasten, in den die beiden Heizanschlüsse
führen, befinden sich nur zwei Entstördrosseln, die
HF-Auskopplungen
in den Netztrafo verhindern.
Technische Daten des Magnetrons 2M213 | |||
Bezeichnung | Formelzeichen | Wert | Einheit |
HF-Leistung | N | 500 | W |
Mittlerer Anodenstrom | IAAvg | 200 | mA |
Maximale Anodenspannung | UAmax | 3.85 | kV |
Heizstrom | IH | 11.5 | A |
Heizspannung | UH | 3.5 | V |
Frequenz | f | 2455 | MHz |
Spannungsversorgung
Die genaue Ansteuerung eines Magnetrons, wie sie in
einem Mikrowellenherd
verwendet wird, ist in diesem Schaltbild zu sehen. Es zeigt die
Einpuls-Verdopplerschaltung
und die Heizungsversorgung. Aufgrund der sehr hohen Spannungen und den
dadurch nötigen Isolationsaufwand wird ein Trafo mit nur ca. 2kV
Ausgangsspannung
verwendet. Die Trafospannung lädt in der positiven Halbwelle den
Kondensator
etwa auf den Spitzenwert von 2,8kV auf. In dieser Zeit ist das
Magnetron
über die Diode kurzgeschlossen und kann keine Leistung abgeben.
Bei
der negativen Halbwelle liegt dann der Kondensator in Serie zur
Trafowicklung,
wodurch sich zu dieser Halbwelle die Kondensatorspannung dazuaddiert.
Im
Mittel werden so etwa 4kV zur Versorgung des Magnetrons erreicht. Der
Vorteil
dieser Schaltung ist, dass zusätzlich zur Verdopplung auch
noch
eine Gleichrichtung erfolgt. Der Nachteil ist, dass diese Spannung
mit der Netzfrequenz, also mit 50Hz pulsiert und immer eine halbe
Periode
lang aussetzt. Das wird später noch beim Umbau
auf Dauerleistung behandelt.
Dieses Bild zeigt den typischen Aufbau eines Mikrowellenherdes. Oben:
Magnetron,
in der Mitte: Hochspannungstrafo, rechts unten:
Hochspannungskondensator
und -diode.
=
Hier sieht man ein aufgeschnittenes Magnetron. Es sind gut die
Übereinstimmungen
mit der schematischen Darstellung zu erkennen. Das Magnetron wurde hier
nur der Länge nach aufgeschnitten, während die schematische
Darstellung
einen Querschnitt zeigt. Es sind die Kammern des Hohlraumresonators zu
sehen, die durch Kupferlamellen gebildet werden, die an die
äußere
Hülle angeschweißt sind. In deren Mitte befindet sich die
Glühkathode.
Die Heizanschlüsse sind auf der linken Seite zu sehen. Auf der
rechten
Seite ragt der dicke Kupferdraht, der die Auskopplung und Zuleitung
zur Antenne bildet, heraus. Der Keramikisolator der Antenne ist leider
während des Öffnens abgebrochen. Die Antenne sah aber genauso
aus wie auf dem oberen Bild.
Aus den Farben der Materialien lässt sich auf die
Magnetfeldführung
schließen: Die beiden Deckplatten sind auf Eisen gefertigt, und
verjüngen
sich zum Zentrum hin. Dadurch wird das Magnetfeld genau in dem Spalt
zwischen
Kathode und Resonatorkammern konzentriert. Die Kupferumhüllung
dazwischen
verhindert einen magnetischen Kurzschluss, und leitet die
Verlustwärme
gut ab.
Funktion eines Magnetrons:
Am einfachsten lässt sich die
Funktion eines Magnetrons mit der
einer Pfeife vergleichen. Wenn in der Pfeife ein Luftstrom über
eine
scharfe Kante streicht, entsteht im Pfeifenkörper eine Schwingung.
Im Magnetron wird ausgehend von der Glühkathode ein
Elektronenstrom
erzeugt, der durch das Magnetfeld der beiden Ringmagnete in eine
kreisförmige
Bahn umgelenkt wird. (siehe dazu auch Ablenkung im
Magnetfeld)
Dabei streichen die Elektronen entlang der Schlitze in der Anode und
regen
dabei Schwingungen in den Hohlräumen an.
Die in den Hohlräumen angeregte Schwingung beeinflusst
wiederum
den Elektronenstrom. Jede Schwingung in einem Hohlraum sendet
Bündel
von Elektronen aus, die sich mit dem Elektronenstrom weiterbewegen.
Wenn
so ein Bündel den nächsten Schlitz zur richtigen Zeit
erreicht,
erteilt es der Schwingung im nächsten Hohlraum einen Anstoß.
Sind alle geometrischen Abmessungen richtig gewählt, so kann das
ganze
Magnetron zu einer Resonanzschwingung angeregt werden. Im Resonanzfall
braucht dann ein Elektronenbündel von einem Schlitz zum
anderen
genauso lang, wie eine oder mehrere vollständige Schwingung des
Hohlraumresonators. Die Größe des Hohlraumes ist
maßgebend
für die erzeugte Frequenz. Durch eine Auskoppelschleife in einem
der
Hohlräume kann die Schwingungsleistung ausgekoppelt und auf eine
Antenne
geführt werden, elche diese dann abstrahlt.
!! Achtung vor Mikrowellen !!
Von Versuchen an einem freistehenden Magnetron
ist dringend abzuraten. Mikrowellen können Verbrennungen unter der
Haut verursachen. Mikrowellen breiten sich wie Licht aus, können
vom
Auge aber nicht wahrgenommen werden. Wenn man in eine strahlende
Antenne
blickt, können Verbrennungen der Netzhaut auftreten.
Außerdem benötigt ein Magnetron
Hochspannung
von einigen kV und eine Berührung mit dieser kann
lebensgefährlich
sein.
Es ist übrigens nicht gefährlich nur
die Heizung zu betreiben. So kann man kontrollieren, ob sie noch in
Ordnung ist, wenn es durch die Keramikisolatoren leicht herausleuchtet.
Ein Mikrowellenherd ist dagegen
vollständig
nach außen abgeschirmt, so dass keine schädliche Strahlung
nach
außen dringen kann. Er eignet sich bestens für Versuche mit
Hochfrequenz und ist im Allgemeinen auch leicht zu beschaffen. Wenn man
so richtig loslegen möchte, ist es empfehlenswert, einen
Mikrowellenherd
zu verwenden, indem nachher nicht mehr gekocht wird. Durch diverse
Plasmabälle
und HF-Lichtbögen wird die Innenlackierung rasch verbrannt und
unansehnlich.
Man sollte nach jeder stärkeren "Beanspruchung" kontrollieren, ob
alle zur Abschirmung dienenden Metallteile noch intakt sind. Da man bei diesen
Versuchen meistens mit der Nase an der Scheibe "klebt" ist es sehr
wichtig,
dass keine HF durch das Abschirmgitter in der Scheibe austritt.
Mikrowellen-Lecktester
=
Sehr gut eignen sich dazu solche Lecktester für
Mikrowellenstrahlung,
die man in Elektronikgeschäften (siehe Bezugsquellen)
kaufen kann. Die Röntgenaufnahme,
die mit der im Eigenbau hergestellten Röntgenröhre
gemacht wurde, zeigt, dass uns unter der vergossenen Verpackung nur
sehr wenig Bauteile für viel
Geld verkauft werden. Die Schaltung ist denkbar einfach, ein Transistor
steuert
über einen Widerstand die Leuchtdiode an. An seiner Basis
(mittleres Bein)
sind die beiden Mikrowellendioden angeschlossen.
Hier
wurde eine kleine Leuchtstofflampe auf den Drehteller gelegt. Wenn
sie sich durch eine Zone hoher Feldstärke bewegt zündet sie,
und beginnt sehr hell zu leuchten. Im Bild ist zu sehen, dass der
rechte Teil heller leuchtet als der Rest der Röhre. Dort befindet
sich die Röhre gerade in einer Zone hoher Feldstärke. Diese
Zonen
entstehen durch Reflexion an den Wänden des Innenraumes und
anschließender
Überlagerung mit den nachkommenden Wellen. Dadurch entstehen
sogenannte
stehende
Wellen im Abstand der Wellenlänge, die bei Mikrowellen nur
wenige
cm beträgt. Das ist auch der Grund, warum ein Drehteller verwendet
wird. Denn sonst wäre das Essen nur zonenweise warm. Neuere
Geräte
besitzen anstelle des Drehtellers einen "Wellenquirl" in der Decke, der
wie ein Ventilator aussieht und durch seine Drehung die
Mikrowellen
durch unterschiedliche Reflexionen zerstreut. Er ist aber meistens
nicht
direkt sichtbar, da er unter der Innenverkleidung versteckt ist.
Die 500W waren der Leuchtstofflampe nach
ca. 10 Sekunden doch zu viel und
sie ist zerplatzt. Der Vorteil des Mikrowellenherds ist, dass
keine
Splitter nach außen dringen können. Das ist wichtig, denn
mancher
Knalleffekt setzt sehr große Energien frei.
Doch das Licht von der Decke lässt hoffen, dass das
noch nicht alles war...
Durch
das Gas, welches aus der Röhre entwichen ist, hat sich an der
Decke
des Mikrowellenherdes ein Plasmaball gebildet. Er steht vor dem
Hohlleiter,
der die Mikrowellen vom Magnetron im Innenraum verteilt. So ein
Plasmaball
bleibt relativ lange an einer Stelle stehen und kann sich auch im
Hohlleiter
"festsetzen". Durch einen ähnlichen Versuch ist bei unserem
Mikrowellenherd
die Abdeckung des Hohlleiters verbrannt. Diese ist aber meistes aus
Kunststoff
und nur zur Verschönerung gedacht, deshalb kann sie ohne Probleme
entfernt werden. Man sollte aber nie Metallteile aus dem Innenraum
entfernen,
den diese könnten der Abschirmung dienen. Wenn man erst einmal
alle
störenden Kunststoffteile aus dem Innenraum entfernt hat, kann man
die Plasmabälle ruhig längere Zeit bewundern. Denn das Metall
des Innenraumes kann nicht so leicht beschädigt werden wie
Kunststoffteile.
Auch das Magnetron besitzt einen Überlastungsschutz in Form eines
Temperatursensors an den Kühllamellen, der rechtzeitig vor
Überhitzung
abschaltet.
Diese Plasmabälle erzeugen ein tiefes, brummendes Geräusch,
dessen Frequenz 50 Hz beträgt. Das ist nichts Besonderes, wenn man
noch einmal das Schaltbild eines
Mikrowellenherdes
betrachtet. Dort ist eine Verdopplerschaltung zu erkennen, die wie oben
beschrieben nur jede negative Halbwelle ans Magnetron
durchlässt.
Der Ton wird wie beim Miniteslatrafo
durch den Plasmaball in der Luft erzeugt.
Dieses
Video zeigt einen solchen Plasmaball, der auf der Decke des
Mikrowellenherdes
herumläuft, bis er sich schließlich vor dem Hohlleiter
festsetzt.
Diese Lieblingslage der Plasmabälle hat in der Decke schon
deutliche
Brandspuren hinterlassen, die wiederum sehr anziehend für die
Plasmabälle
wirken. Im Video ist auch sehr schön das charakteristische
Brummgeräusch
zu hören, dass sich manchmal auch als knatterndes
Geräusch
bemerkbar macht. Das konstante 50Hz Brummen im Hintergrund stammt
allerdings
vom Trafo des Mikrowellenherdes.
Weitere Versuche: Wenn man
anstelle
der Einpuls-Verdopplerschaltung eine Brückengleichrichterschaltung
mit Glättungskondensator verwendet, müssten die
Plasmabälle
viel heißer und stabiler sein. Dazu wird allerdings ein Trafo mit
ca. 3kV Sekundärspannung und ohne geerdete Wicklung
benötigt.
Besser wäre es zwei Trafos in einer Zweipuls- Mittelpunktschaltung
zu betreiben, wie unten beim Umbau auf
Dauerleistung beschrieben ist.
Als nächstes "Gargut" wurde eine Glühbirne verwendet.
Diese leuchtet
viel heller auf als die Leuchtstoffröhre. Sie entwickelt dabei
soviel
Wärme, dass das Glas weich wird und dem erhöhten Druck
im Inneren nachgibt. An der Oberseite der Lampe bildet sich eine Beule,
die schließlich unter einem lauten Knall aufplatzt und dadurch
wieder
einen Plasmaball an der Decke entstehen lässt. Der
Glühfaden
mit seinen Halterungen ist bei diesem Versuch ebenfalls geschmolzen. Es
funktioniert aber auch mit einer defekten Glühbirne, da nur das
Gas
zum Leuchten gebracht wird.
Tip: Der Lampensockel zum
Aufstellen
der Glühbirne sollte ein keramischer sein. Es empfiehlt sich,
möglichst
alle Metallteile aus diesem zu entfernen, um unnötige
Funkenbildung
und Erwärmung am Sockel zu vermeiden. Denn sonst schmilzt der
Sockel
früher als das Glas.
Es kann durchaus vorkommen, dass die Glühbirne komplett
explodiert,
und sich sonst nichts mehr tut. Um das zu vermeiden, kann man den
Saugstutzen
unter dem Schraubsockel abbrechen, und dann die Glühbirne schnell
in den Mikrowellenherd stellen. Dann kann sich das Gas ungestört
ausdehnen
und es entweicht auch nicht so schnell wie durch ein Loch an der
Oberseite.
Will man den Versuch fortsetzen, so wirkt der Plasmaball dabei
störend,
weil er zuviel Leistung verbraucht. Dann empfiehlt es sich, den
Mikrowellenherd
kurz auszuschalten, damit das Plasma auskühlt und erlischt. Danach
kann man die Glühbirne weiter kochen.
Nach ca. 1 Minute. "Garzeit" ist das Glas der
gesamten
Glühbirne soweit
erhitzt, dass es schon glüht und über dem Sockel zu
schmelzen
beginnt. Das Gas ist zwar schon entwichen, doch das Glas kann jetzt
schon
durch die Mikrowellen erhitzt werden, da heißes Glas elektrisch
leitend
wird.
Aus dem geschmolzenen Glas heraus bilden
sich immer wieder Plasmabälle,
die Richtung Decke aufsteigen. In diesem Schnappschuss ist
zusehen,
wie sich so ein Ball gerade aus dem Glas loslöst, um Richtung
Decke
zu wandern. Wenn sie ruhiger an einer Stelle stehen würden,
könnte
man sie schon fast für Kugelblitze halten. Vielleicht gelingt es
jemanden
einen richtigen Kugelblitz zu erzeugen...
Einen
ähnlichen Ablauf gibt es auf diesem Video zu sehen. Achtung
3MB ! Zuerst ist nur der leicht glühende Leuchtfaden der
Glühbirne
zu sehen. Dann zündet das Gas im Inneren, und überfordert
kurzzeitig
die Regelung der Videokamera. Nach längerem Leuchten, ist zu
erkennen,
wie sich aus dem Oberteil der Lampe eine Beule aus dem mittlerweile
weichen
Glas bildet. Kurz danach explodiert die ganze Glühbirne, und
erzeugt
somit einen Plasmaball, der dann auf der Decke herumläuft. Das
ganze
Video ist natürlich mit Originalton versehen.
Weitere Versuche: Plasmabälle bilden sich immer dann, wenn leitende Materialien oder Gase durch die Mikrowellen ionisiert werden. Ist die Luft einmal heiß, bleibt das Plasma bestehen, da heiße Luft leichter ionisiert werden kann. Um so einen Plasmaball zu zünden gibt es noch einfachere Methoden. Man kann z.B. einen Holzspan anzünden und in den Mikrowellenherd stellen. Aus dem verbrannten Holz löst sich genügend heißer Kohlenstaub, der einen Plasmaball zündet. Das kann man mit fast allen brennbaren Stoffen versuchen.
In
diesem
Video ist zu sehen, wie solche Plasmabälle durch einen
glühenden
Holzspan gezündet werden. In den ersten Einzelbildern ist das auch
sehr gut zu erkennen. Dabei muss allerdings ein Teil des
glühenden
Holzes in den Lampensockel gefallen sein, so dass die folgenden
Plasmabälle
aus dem Sockel heraus entstehen. Am 50Hz Brummen ist sehr gut zu
hören,
wie das Magnetron bzw. der Trafo durch die Plasmabälle belastet
werden.(Vergl.
mit Geräusch am Ende des Videos, wo keine Belastung mehr auftritt)
Insgesamt laufen drei solcher Bälle hintereinander auf die Decke
zu,
um sich dort dann in einen Bereich hoher Feldstärke (meist in
einer
Ecke oder vor dem Hohlleiter) zu flüchten. In den Einzelbildern
der
Entstehung der Plasmabälle ist schön zu sehen, wie diese mit
dem Lauf der Zeit anwachsen, und dann nach oben steigen.
Auch mit Graphit kann sehr gut ein Plasmaball
gezündet werden. Dazu
werden zwei Bleistiftminen auf isolierende Sockel, hier zwei Ytong
Steine,
gelegt. Die Erhöhung ist wichtig, damit die leitenden Minen
genügend
Spannung aufnehmen können. Zwischen den Spitzen wird ein Abstand
von
wenigen mm eingestellt. Kurz nach dem Einschalten bildet sich zwischen
den Spitzen ein Lichtbogen, aus dem immer wieder Plasmabälle
aufsteigen.
Der Graphit schmilzt dabei an den Spitzen und unterstützt so durch
den entstehenden Rauch die Bildung von Plasmabällen. Am Ende des
Videos
brennt nicht der Graphit, denn der kann nur glühen, sondern die
Wachsimprägnierung
der Mine.
Auch ein Stück Alufolie, dass auf einen Teller
gelegt wird, reagiert
heftig auf die Mikrowellen. Es brennen richtige Löcher aus der
Folie
heraus und auf dem Teller sammeln sich Tröpfchen aus verbranntem
Aluminium.
Plasmabälle entstehen aber nur sehr vereinzelt, so wie am Ende des
Videos, da nicht so viele Gase entstehen, wie z.B. beim Graphit. Der
Teller
kann bei diesen Belastungen aber auch schon mal kaputt gehen, so wie
dieser
kurze
Ausschnitt (237kB) zeigt !
Wenn
man wieder einmal nach dem Kauf eines Computerheftes feststellen
muss,
dass die beigelegte CD eigentlich nur ein praktisches
Zusammenrollen
des Heftes verhindert, und man diese CD am liebsten auf den Mond
schießen
würde, gibt es dafür eine bessere Verwendung. Man lege eine
solche
CD auf eine Isolation (z.B. den Lampensockel) in den Mikrowellenherd.
Bereits
kurze Zeit nach dem Einschalten der Mikrowelle, laufen Funken
über
die CD, die bald wieder erlöschen. Spätestens dann sollte man
abschalten, um das entstandene Muster nicht mit der ganzen CD
einzuschmelzen.
Etwa im Abstand der halben Wellenlänge sind auf der CD
Funkenbahnen
zu sehen, die sich in die dünne Metallfolie eingeschmolzen haben.
Das ist auch der Grund, warum die Funken schnell erlöschen. Denn
wenn
in jedem Bereich hoher Feldstärke das Metall verdampft ist, kann
dort
kein weiterer Funken mehr entstehen.
Die Einpuls-Verdopplerschaltung hat zur Folge, dass der Strom
durch
das Magnetron eine halbe Periode lang aussetzt. In dieser Zeit wird
auch
kleine Leistung abgegeben. Für das Kochen und Wärmen ist das
vollkommen nebensächlich. Doch die Plasmabälle kühlen in
dieser Zeit stark ab, wodurch sie unruhig werden.
Wenn man anstelle der Einpuls-Verdopplerschaltung eine
Brückengleichrichterschaltung
mit Glättungskondensator verwendet, müssten die
Plasmabälle
viel heißer und stabiler sein. Dazu wird allerdings ein Trafo mit
ca. 3kV Sekundärspannung und ohne geerdeter Wicklung
benötigt.
Da ein Trafo aus einem Mikrowellenherd immer nur ca.
2kV erzeugt, und noch
dazu einseitig geerdet ist, muss eine andere Lösung gefunden
werden. Die Verdopplerschaltung wird beibehalten und über zwei
Dioden
eine weitere hinzugefügt. Man benötigt dazu 2 gleiche Trafos,
4 Hochspannungsdioden und 2 Hochspannungskondensatoren. Man erhält
somit eine Zweipuls-Verdopplerschaltung mit geerdeten
Sekundärwicklungen
und geerdeter Last. (Auch das Magnetron ist geerdet und so mit der
Sekundärwicklung
fix über das Gehäuse verbunden). Die Schaltung, wie beim Spannungsverdoppler
ist wegen dieser Erdungsprobleme nicht möglich. Doch mit nur 2
zusätzlichen
Dioden und einer Phasenverschobenen Versorgung erhält man genau
gleiche
Ergebnisse. Jeder Zweig dieser Schaltung arbeitet nun abwechselnd auf
den
Kondensator und dann auf die Last. Durch die primäre Verschaltung
wird die Lücke des einen Zweiges in den Arbeitsbereich des anderen
geschoben.
Tips: Es kann mitunter etwas schwierig sein, die richtige Verschaltung der Trafos herauszufinden. Denn wenn die Phasenlage nicht stimmt, dann arbeitet die Schaltung wie eine Einpuls-Verdopplerschaltung. Die richtige Verschaltung ist jene, bei der zwischen den Sekundärwicklungen (an den Kondensatoren) der beiden Trafos eine Spannungsdifferenz auftritt. Dann sind nämlich beide Trafos im Gegentakt. Durch Anlegen von einigen Volt an die Primärwicklungen lässt sich die Spannung auch noch mit einem normalen Multimeter messen. Zu beachten ist, dass ein Trafo etwa 1:10 übersetzt. Aus 10V werden also ca. 100V und zwischen den beiden Wicklungen muss man dann etwa 200V messen, damit die Schaltung stimmt !
Versuchsergebnisse:
Die Schaltung selbst nimmt etwa den doppelten Strom auf, als der
Mikrowellenherd
im Originalzustand. Mit einem Glas Wasser im Inneren sind es etwa 9A
anstelle
von 5A im Normalbetrieb. Im Extremfall, also wenn sich ein Plasmaball
bildet,
können es aber bis zu 12A sein. Auf eine entsprechende Absicherung
ist deshalb zu achten. Wenn man einen leistungsstarken Regeltrafo zur
Verfügung
hat, sollte man diesen verwenden. Der Strom kann somit auf einen
vernünftigen
Wert eingestellt werden. Da mit dieser Schaltung auch etwa die doppelte
Leistung umgesetzt wird, ist von einem Dauerbetrieb abzuraten. Ein
Magnetron
ist zwar sehr massiv aufgebaut, doch die doppelte Leistung wird es auch
nicht ewig aushalten.
Mit dem so umgebauten Mikrowellenherd wurden auch einige Versuche wie oben beschrieben durchgeführt. Die Plasmabälle erzeugen hier ein lauteres Geräusch, was auf eine höhere Energie schließen lässt. Sie brummen oder besser brutzeln jetzt zwar mit 100 Hz, sind aber immer noch sehr laut und dementsprechend unruhig. Ein richtig schönes Zischen so wie beim Mini-Teslatrafo ist mit dieser Schaltung noch nicht zu erreichen. Dazu ist der Glättungskondensator parallel zum Magnetron wahrscheinlich zu klein. Das Problem ist nur, dass hier kein normaler Mikrowellenkondensator verwendet werden kann, da ja am Magnetron die dopplete Spannung (ca. 4kV) anliegt. Die Kondensatoren aus Mikrowellnherden halten aber meist nur 2kV aus. Man könnte zwei in Serie schalten, was wegen der meist schon eingebauten Entladewiderstande relativ leicht ist.
Ein Mikrowellenherd ist zwar ein Haushaltsgerät, aber viele
vergessen
die technischen Prinzipien nach denen er arbeitet. Auch wenn viele
Versuche
ein destruktives Ergebnis haben, ist es trotzdem interessant zu sehen,
mit
welchen Energien wir unsere Nahrung wärmen (Mahlzeit).