Ein sehr bekanntes Gerät zur Freien Energie ist der Coler Konverter
oder besser gesagt der Magnetstromapparat. Denn Coler baute zwei völlig
unterschiedliche Geräte. Der so genannte Stromerzeuger ist wesentlich
leistungsfähiger, aber leider existieren keine Bilder oder Zeichnungen
von dessen Aufbau. So ist der Begriff Coler Konverter eigentlich immer
nur mit dem Magnetstromapparat in Verbindung gebracht worden. Er wurde
bereits 1933 von dem deutschen Kapitän Hans Coler entwickelt. Er besteht
aus 6 Magneten, die in einer hexagonalen Form angeordnet sind. Um die Magneten
herum sind Spulen in unterschiedlicher Richtung gewickelt und der Magnet
selbst ist so in den Stromkreis integriert, dass er stromdurchflossen ist.
Alle Magnet/Spulen Kombinationen sind über zwei Kondensatoren eine
Koppelspule und einen Schalter zur Abstimmung miteinander verbunden. Nach
der sehr aufwendigen Abstimmung soll das Gerät
bis zu max. 12V über einen Zeitraum von mehreren Monaten geliefert
haben.
Die genaue Funktion ist nicht einmal Coler selbst bekannt gewesen. Er erklärte es so, dass es sich beim Ferromagnetismus um ein Schwingungsphänomen handelt, dessen Frequenz er mit 180kHz angab. Das könnte eine Anspielung auf den Barkhauseneffekt sein. Denn dabei entsteht ja in Wirklichkeit ebenfalls eine Wechselspannung hoher Frequenz die eben nur so ungeordnet ist, dass sie nur als Rauschen in Erscheinung tritt. Durch einen externen elektrischen und eventuell auch magnetischen Schwingkreis könnten die sonst ungeordneten Barkhausensprünge in Gleichklang gebracht werden, so dass sie eine Schwingung anregen.
Die Funktion beider Geräte wurde in diversen Berichten immer wieder bestätigt. Sehen Sie dazu folgende Links an:
Aufbau
Im Folgenden ist nun eine Bauanleitung meines Modells des Coler Konverters
angeführt. Es muss an dieser Stelle gleich vorweggenommen werden,
dass damit bis jetzt noch keine Spannung erzeugt werden konnte !
Über den genauen Aufbau sind leider nicht sehr viele Details bekannt,
was mit ein Grund für das Nichtfunktionieren sein könnte. Es
müssen einige Daten geraten oder zumindest in vernünftigen Dimensionen
gewählt werden.
Magnete
Von den Magneten ist nur bekannt, dass sie 100mm lang waren. Da sie
vom Strom durchflossen werden, scheiden keramische Materialien aus, da
diese nicht leitfähig sind. Die Aussage von Coler, dass der Ferromagnetismus
hierbei ausgenutzt werden soll, lässt den Schluss zu, dass die Magnete
eher schwächer sein sollten, um im dynamischen Fall überhaupt
noch eine Änderung des Feldes zuzulassen, denn nur dann können
Barkhausensprünge auftreten. Meine Wahl viel auf AlNiCo Magnete doch
ich könnte mir auch vorstellen, dass es mit hartmagnetischen Eisenlegierungen
wie Chrom-Vanadium oder Silberstahl funktionieren könnte.
Aus der Angabe in den Berichten, eine solche Spule hätte einen Widerstand
von 0,33Ohm, kann man gemäß dieser Formel, die übrigens
eine ganz nette Rechnerei ähnlich unserem Widerstandswürfel
darstellt, bei gegebenem Spulendurchmesser auf die Windungszahl und den
Drahtdurchmesser zurückrechnen. Angenommen wurde eine bewickelte Länge
von 70mm mit einer Wicklung aus Kupferdraht, die Dicke des Isoliermaterials
zwischen Spule und Magnet wurde vernachlässigt und der Widerstand
des Magnetmaterials wird mit Null angenommen. Das ergibt in diesem Fall
bei 10mm dickem Magneten dann 131 Windungen mit 0,53mm dickem Draht. Der
nächst dickere Lackdraht, das sind 0,56mm, wurde gewählt.
Die Magnete werden gemäß Fig.1 bewickelt. Ein Ende der Wicklung
verläuft wieder zurück und ist dort direkt mit dem Magnet verbunden.
Der zweite Anschluss der Magnetspule ist dann weiter hinten ebenfalls auf
dem Magnetmaterial angebracht. Zu beachten ist, das es sich in Fig.1 um
einen so genannten "linken" Magnet handelt. Die Wicklung ist linksgängig
aufgebracht. Wenn man auf einen Pol blickt, es ist übrigens egal auf
welchen (!), dann sieht man aber eine im Uhrzeigersinn gewickelte Spule.
Das ist die Verwirrung in den Berichten mit der Festlegung im Uhrzeigersinn
ist gleich "links". Da Coler ein Praktiker war, bezieht sich seine Bezeichnung
immer auf die Art des Aufwickelns des Drahtes. Die Theoretiker hingegen
sehen die Wicklung immer von der Seite an, ohne daran zu denken, wie der
Draht hinaufgekommen ist.
Magnete: | 6 Stück AlNiCo Rundstäbe 100mm lang, 10mm dick |
Wicklung: | 110 Windungen mit 0,56mm dickem Lackdraht |
Isolierpapier: | 90mm breit, 60mm lang, 0,3mm dick |
Daten einer Magnetspule: | Induktivität: ca. 50µH
Gleichstromwiderstand: ca. 0,33Ohm |
Um die Drähte besser an den Magneten anlöten zu können werden
mit einer kleinen Schleifscheibe zwei ca. 1mm tiefe Schlitze in den Magnet
geschnitten. Für das Löten sollte ein geeignetes Flussmittel
für Eisen und ein leistungsstarker Lötkolben verwendet werden.
Die Lötstelle muss nach dem Erkalten unbedingt auf ihre Festigkeit
hin überprüft werden, da im Allgemeinen das Zinn sehr schlecht
auf so hochlegierten Metallen haftet. Die Drähte werden dann gemäß
Fig. 1 gebogen.
Anschließend wird das Isolierpapier so eingeschnitten, dass die Drähte
in den Schlitzen herausgeführt werden können. Das Papier wird
dann im jeweiligen Wicklungssinn (!) der Spule um den Magnet gelegt und
mit der Wicklung bedeckt.
Die Wicklung ist einlagig und enganliegend zu wickeln. Am Ende wird die
Wicklung mit einem Faden umwickelt, um ein Aufwickeln zu verhindern. An
dem Ende wo der unten liegende Anschluss von Magneten herauskommt wird
die oberste Lage Papier eingeschnitten, damit der Draht nicht den Magneten
am Ende berühren kann. Zu Wickeln sind insgesamt 6 Magnetspulen, von
denen 2 linksgängig und 4 rechtsgängig sich. Zu beachten ist
auch die Polung des Magneten in der Spule. Siehe Fig.2.
Koppelspule
Über dieses Bauteil gibt es leider überhaupt keine Angaben zur
Dimensionierung in den Berichten. Es kann daher nur eine vernünftige
Windungszahl im Vergleich zu der auf den Magneten gewählt werden.
Mit Rücksichtnahme auf die in der Schaltung vorherrschende Symmetrie
wurde versucht, beide Spulen annähernd gleich in ihrer Induktivität
zu halten. Die Durchmesser der beiden Spulen werden soweit als möglich
aneinander angenähert, um im völlig eingeschobenen Zustand den
max. möglichen Koppelfaktor zu erreichen. Verringert kann die Kopplung
durch Verschieben der Spulen zueinander immer noch werden !
Beide Spulen werden auf PVC Rohren gewickelt und die äußere
wird mit einer entsprechenden Halterungen versehen, damit sie entlang der
Gewindestangen über die Innere Spule geschoben werden kann. Zu beachten
ist, wie auch schon bei den Magneten, der Wicklungssinn. Die Angaben von
Coler sind wieder, die der Praxis näheren, also beschreiben den Wickelsinn
des Drahtes bei Aufbringen.
Innere Spule (linksgängig) | 70 Windungen mit 0,8mm Lackdraht,
auf 40mm dickem PVC-Rohr Induktivität ca. 90µH |
Äußere Spule (rechtsgängig) | 45 Windungen mit 0,8mm Lackdraht,
auf 50mm dickem PVC-Rohr Induktivität ca. 80µH |
Kondensatoren
Die beiden Kondensatoren werden als letztes Bauteil so gewählt,
dass sie in der Schaltung einen Resonanzpunkt bei ca. 180kHz erzeugen.
Für die hier angegebene Dimensionierung ist das bei geschlossenem
Schalter bei ca. 5nF der Fall. Es wurden zwei 5,11nF Styroflex-Kondensatoren
gewählt.
Mechanischer Aufbau
Die Grundplatte und die Magnethalterungen sind aus trübem Plexiglas
(Makrolon) gefertigt. Alle Metallteile wie Schrauben und Gewindestangen
sind aus Messing gefertigt, um eine Beeinflussung der Magnete durch Eisenteile
zu vermeiden.
Gemäß dieser Zeichnung werden in der Grundplatte 12 Langlöcher
gefräst, in denen dann die Führungsbolzen (=6mm Abstandshalter)
für die 6 Schuber laufen. Die Schuber können über eine Gewindestange
und eine Flügelmutter am Ende auseinander gezogen werden.
Die Magnetspulen werden auf die Schuber mit Kabelbinder montiert und deren
Anschlüsse auf Stützpunkte gelegt. Die Magnetspulen werden dann
anhand der Schaltung in Fig.2 miteinander und mit den übrigen Bauteilen
verbunden. Um die Verbindungen leichter herstellen zu können,
sind unter der Grundplatte Leitungen für die Querverbindungen gespannt.
Zu beachten sind auch die richtige Wicklungsrichtung und der Anschluss
der Koppelspule.
Messgerät
Bei der auftretenden Spannung ist mit einer Wechselspannung oder zumindest
einer pulsierenden Gleichspannung in der Größenordnung vom einigen
Millivolt und mit einer Frequenz von 180kHz zu rechnen. Das stellt viele
Messgeräte vor ein Problem. Mit einem Oszi ist es wohl die sicherste
Methode. Doch das wird man nicht immer eingeschaltet haben, wenn man mehrtägig
Abstimmungen vornimmt. Wird ein Oszi verwendet, so sollt immer ein Lastwiderstand
parallel zum Tastkopf geschaltet werden. Denn die Schaltung des Coler Konverters
ist bei geöffneten Schalter dann nur über die Kapazität
vom Oszi auf Resonanz abzustimmen. Schließt man den Schalter, dann
stimmt nichts mehr. Gleiches gilt auch für alle hochohmigen digitalen
Messgeräte.
Bei diesem Modell habe ich ein µA-Meter (Drehspulenmessgerät)
mit 500µA Endausschlag in Verbindung mit einer Halbbrücke verwendet.
Diese besteht in einem Brückenzweig aus zwei Schottky-Dioden 1N5819
und im zweiten Zweig sind die Dioden durch zwei 220Ohm Widerstände
ersetzt. Das verringert die Durchlassspannung der Brücke auf die Hälfte.
Mit dieser Anordnung ist es noch möglich, 60mV (!) Wechselspannung
mit einem Skalenteil aufzulösen.
Viele analoge Messgeräte verwenden wegen des geringeren Spannungsabfalls
nur eine Einweggleichrichtung. Das hat zur Folge, dass sich ein Kondensator,
der in Serie zum Messgerät liegt auf den Gleichrichtwert der Spannung
auflädt und so fast keinen Wechselstrom mehr fließen lässt.
Genau das ist aber bei geöffnetem Schalter im Coler Konverter der
Fall !
Abstimmung
Die Abstimmung wird von Coler selbst als sehr schwierig beschrieben.
Es sollte bei geöffnetem Schalter und minimalen Abstand zwischen den
Magneten begonnen werden. Durch Verstellen der Koppelspule wird die Abstimmung
versucht. Bei erfolglosem Versuch werden die Magneten weiter voneinander
entfernt und es wird dann mit der Koppelspule wieder neu abgestimmt. Erst
wenn eine Spannung am Voltmeter auftritt, wird der Schalter geschlossen
und dann unter weiterer Vergrößerung des Magnetabstandes und
Abstimmung der Koppelspule die Spannung maximiert.
Man kann das ganze sozusagen im Trockenen üben, wenn man mit Hilfe
eines Frequenzgenerators ca. 180kHz in das System einspeist. Um keine zu
starke Verstimmung durch den Generator hervorzurufen, empfiehlt es sich,
eine zusätzliche Windung über die Koppelspule zu legen und an
dieser dann den Frequenzgenerator anzuschließen. So lässt sich
das Verhalten der Schaltung mit unterschiedlich großen Kondensatoren
und die Auswirkungen des Schalters sehr gut testen. Es sollte eine Dimensionierung
gefunden werden, wo in beiden Schalterstellungen ein Resonanzpunkt bei
etwa 180kHz auftritt und bei geschlossenem Schalter eine höhere Spannung
entsteht.
Zu beachten ist auch, dass sich der Innenwiderstand des verwendeten
Messgerätes sehr stark auf den Resonanzpunkt auswirkt. µA-Meter
sind im Allgemeinen sehr niederohmig ! Es sollte also immer jenes Messgerät
verwendet werden bei dem man den Resonanzpunkt gemessen hat.
Der Coler Konverter soll uns zeigen, dass im Magnetismus mehr steckt,
als eine schlichte Feldform. Er kann als aktive Energieform angesehen werden,
die in ganz bestimmten Fällen angezapft werden kann. Die Barkhausensprünge
könnten dabei ein Schlüssel zum Tor der Freien Energie sein.